Handlungsempfehlungen zur Förderung der Impfkompetenz von Akteuren

 

Fortbildung von Ärzteschaft und medizinischem Personal speziell zur HPV-Impfung

Regelmäßige Fortbildungen zu Impfungen sind für Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal unerlässlich, um stets über aktuelle Impfempfehlungen und wissenschaftliche Erkenntnisse informiert zu bleiben. Dies gilt auch für die HPV-Impfung. Gezielte Fortbildungen zu HPV-bedingten Erkrankungen sowie zu den neuesten Erkenntnissen hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit von HPV-Impfstoffen ermöglicheneine fundierte Beratung, stärken die Kommunikation und helfen dabei, Fehlinformationen zu entkräften.

Das Fortbildungsangebot zur HPV-Impfung sollte weiter ausgebaut werden, um sowohl aktuelles Fachwissen als auch praxisorientierte Kommunikationsstrategien zur Impfaufklärung zu vermitteln. Verschiedene Angebote sollten so gestaltet werden, dass sie sowohl die Ärzteschaft, das medizinische Fachpersonal als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ÖGD ansprechen. Online-Veranstaltungen bieten den Vorteil einer großen Reichweite und schonen Ressourcen, während Präsenzveranstaltungen eine direkte Interaktion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sodass spezifische Fragen sowie Bedenken und Unsicherheiten gezielter adressiert werden können.

Das HPV-Thema sollte künftig entsprechend stärker in das bereits bestehende Fortbildungsangebot (siehe Beispiele: Fortbildungsveranstaltungen zum Impfen) integriert werden. In Anlehnung an die BMG-geförderte Fortbildung „Impfen zum Schutz vor COVID-19“ der AÖGW wäre die Entwicklung einer eigenen Fortbildungsreihe zur HPV-Impfung in einem vergleichbaren Format denkbar. Die Bewerbung aller Veranstaltungen sollte auf geeignete Weise durch die Verbände, Fachgesellschaften und die Bundesländer erfolgen.

zurück zum Seitenanfang

 

Bekanntmachung der verfügbaren Materialien zur Impfaufklärung

Um die Impfaufklärung zu fördern, sollten verfügbaren Materialien gezielt bekannt gemacht werden. Eine Übersicht wurde im Rahmen des HPV-Impfkonzepts in Handlungsfeld 1 erstellt und wird im Schwerpunkt HPV der NaLI-Website regelmäßig aktualisiert. Für die Ärzteschaft sowie für medizinisches Fachpersonal könnten Hinweise zu den Informationsmaterialien über die KVen und die jeweiligen Berufsverbände verbreitet werden. Auf diese Weise könnte sichergestellt werden, dass Arztpraxen umfassend über aktuelle Angebote informiert werden (insbesondere des RKI mit Faktenblatt, Ratgeber, Faktensandwiches, Gesprächskarten und der STIKO‑App), die ihnen im Impfberatungsgespräch von Nutzen sein können.

Zudem sollten auch Berichte zur Sensibilisierung für die HPV-Impfung in geeigneten Medien, wie dem Deutschen Ärzteblatt, genutzt werden, um Informationen zu verfügbarem Aufklärungsmaterial und zur Impfaufklärung bei Impfskepsis (z.B. WHO-Leitfaden, Projekt JITSUVAX) weiterzugeben.

zurück zum Seitenanfang

 

Bereitstellung von Lehr- bzw. Aufklärungsmaterialien für Multiplikatorinnen/Multiplikatoren

Zur Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für das Thema Impfen haben das BIÖG (ehemals BZgA), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), das PEI sowie das RKI gemeinsam den Basisvortrag "Impfen schützt" entwickelt. Ein spezielles Vortragsmodul zur Masernimpfung befindet sich derzeit in Überarbeitung. Die Vortragsfolien können in verschiedenen Settings, wie Schule, Kindergarten, Volkshochschule oder Elternkursen, verwendet werden, um die Bevölkerung über Impfungen zu informieren und den Dialog zu fördern (infektionsschutz.de – Vortragsfolien zum Thema Impfen).

Die NaLI bittet die oben genannten Akteure, den Vortrag „Impfen schützt“ um ein zusätzliches Modul zur HPV-Impfung zu erweitern. Die Einbeziehung weiterer Akteure, wie beispielsweise des BVF, des HÄV oder des DKFZ, sollten dabei in Betracht gezogen werden.

Zudem sollten weitere Informationsmaterialien für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bereitgestellt werden, idealerweise auf einer zentralen Plattform (z.B. infektionsschutz.de, NaLI-Website), untergliedert nach Anwendungssetting.

zurück zum Seitenanfang

 

Verbesserung der Impfkompetenz im Medizinstudium

Erste Schritte zur stärkeren Verankerung des Themas Impfen im Medizinstudium wurden bereits bei der Weiterentwicklung des NKLM berücksichtigt. Derzeit ist jedoch nicht absehbar, wann der überarbeitete NKLM als verbindliche Grundlage für die Kerncurricula aller medizinischen Fakultäten dienen wird (siehe Beispiel: Förderung des Themas Impfen in der Aus- und Weiterbildung). Angesichts des hohen Bedarfs an Gesundheitsinformationen in der Bevölkerung – insbesondere auch zum Thema Impfen – sollte die Vermittlung von Kompetenzen zum Impfen für angehende Ärztinnen und Ärzte jedoch bald möglichst verstärkt werden.

Details zur Vermittlung von Kompetenzen zum Impfen im Medizinstudium an den einzelnen deutschen Universitäten liegen der NaLI nicht vor. Daher sollten die Bundesländer ermitteln, ob an den medizinischen Fakultäten ihres Landes Impfkurse mit praktischem Inhalt sowie Kurse zu Impfgesprächen angeboten werden. Auf Basis der Rückmeldungen sollen die Bundesländer zudem prüfen, ob ein verpflichtendes Angebot dafür sinnvoll ist und in Zusammenarbeit mit den Universitäten umgesetzt werden kann.

zurück zum Seitenanfang

 

Letzte Aktualisierung: 03.12.2025