Impfungen A-Z

Rotavirus-Impfung: Warum gegen Rotaviren impfen?

Rotaviren sind sehr ansteckend und verursachen Durchfälle und Erbrechen (Gastroenteritis). Die durch Rotaviren verursachten Brechdurchfälle können besonders bei Säuglingen in kurzer Zeit zu einem lebensbedrohlichen Flüssigkeits- und Salzverlust führen, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Todesfälle sind in Deutschland, dank der guten medizinischen Versorgung, selten.

Fakten zu Rotaviren1,2,3

  • Häufigste Ursache viraler Darminfektionen mit teils lebensbedrohlichen Folgen bei Säuglingen und Kleinkindern (besonders im Alter von 6 Monaten bis zu 2 Jahren).
  • Brechdurchfall, der in der Regel 2 bis 6 Tage anhält, aber auch danach können betroffene Kinder noch ansteckend sein.
  • Übertragung fäkal-oral, hauptsächlich durch Schmierinfektion, aber auch durch kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel und Wasser.
  • Rotaviren können in der Umwelt mehrere Tage überdauern und auch gründliches Händewaschen oder Desinfektion schützt nicht zuverlässig vor einer Ansteckung.
  • Keine kausale Therapie vorhanden, die Behandlung einer Rotavirus-Infektion erfolgt in der Regel rein symptomatisch mit intravenöser Flüssigkeits- und Elektrolytgabe.
  • Die Wirksamkeit der Rotavirus-Impfung ist hoch und der beste Schutz vor Rotavirus-bedingten Durchfallerkrankungen.

Rotavirus-Symptome und mögliche Folgen1,2

Der Krankheitsbeginn verläuft akut mit wässrigen Durchfällen, plötzlichem Erbrechen und Bauchschmerzen, häufig begleitet durch leichtes Fieber, Husten und Schnupfen. Der Brechdurchfall kann besonders bei Säuglingen in kurzer Zeit einen großen Flüssigkeits- und Salzverlust zur Folge haben, der schnell zu einer gefährlichen Austrocknung führen kann und eine Behandlung im Krankenhaus unumgänglich macht.

Rotavirus-Impfempfehlung1,4,5

  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, alle Säuglinge mit einem oralen Lebendimpfstoff (Schluckimpfung) gegen Rotaviren impfen zu lassen.
  • Mit der Rotavirus-Impfung sollte möglichst frühzeitig bereits ab dem Alter von 6 Wochen (bis spätestens 12 Wochen) begonnen werden.
  • Je nach verwendetem Impfstoff ist die Gabe von 1 bis 2 weiteren Impfstoffdosen mit einem Mindestabstand von 4 Wochen für eine vollständige Immunisierung notwendig.
  • Die Impfserie sollte rechtzeitig bis zu einem Lebensalter von vorzugsweise 16 bzw. 22 Wochen – je nach verwendetem Impfstoff – abgeschlossen werden, da das Risiko für sehr seltene Nebenwirkungen mit dem Alter ansteigt.
 

Rotavirus-Impfung: Mögliche Impfreaktionen1,2,5

Die Rotavirus-Impfung wird allgemein gut vertragen, vorübergehend können Fieber, Durchfall oder Erbrechen auftreten. Gelegentlich wurden nach der Impfung Erkältungssymptome und seltene Nebenwirkungen wie Blutbeimengungen im Stuhl oder Hautausschlag beobachtet. Zudem gibt es Hinweise auf ein minimal erhöhtes Risiko für Darmeinstülpungen (sog. Invaginationen) innerhalb der 1. Woche nach der 1. Impfung mit ca. 1 bis 2 Fällen pro 100.000 geimpfter Kinder.

Weitere Informationen zu sehr seltenen Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe, auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Quellen:

  1. RKI-Ratgeber Rotaviren-Gastroenteritis – abgerufen am 06.04.2023
  2. www.impfen-info.de  – abgerufen am 06.04.2023
  3. RKI FAQ Rotavirus-Impfung – abgerufen am 206.04.2023
  4. Aktuelle STIKO-Empfehlungen – abgerufen am 06.04.2023

Letzte Aktualisierung: 18.07.2023

© Nationale Lenkungsgruppe Impfen