Ziele des HPV-Impfkonzepts der NaLI

In dem gemeinsam erstellten Konzept drückt die NaLI ihr starkes gemeinsames Bestreben aus, die Krankheitslast durch HPV in Deutschland durch eine hohe Akzeptanz der HPV-Impfung zu reduzieren.
Die HPV-Impfung ist dabei Teil einer Gesamtstrategie für primäre Krebsprävention, -(früh)erkennung und ‑behandlung.

Um den Schutz der Bevölkerung vor HPV-bedingten Krebsarten und seinen Vorstufen zu verbessern, definiert das NaLI-Konzept die folgenden Hauptziele. Zudem werden nachgeordnete Ziele formuliert, die zur Erreichung der Hauptziele betragen sollen:

Die Abbildung listet sowohl die beiden Hauptziele als auch die nachgeordneten Ziele auf, die mit dem HPV-Impfkonzept der NaLI erreicht werden sollen. Die Hauptziele sind die Steigerung des HPV-Impfwissens in der Bevölkerung und die Steigerung der HPV-Impfquoten bei Mädchen und Jungen. Die nachgeordneten Ziele streben die Bereitstellung multipler Aufklärungsangebote, die Förderung der Impfqualifikation und der individuellen Impfkommunikation von Akteuren und Multiplikatoren, die Förderung des Impfmanagements und den Abbau von Impfhürden sowie die Aufklärung zur Bedeutung zeitgerecht durchgeführter Impfungen sowie die Förderung von Catch-up-Strategien bei ungeimpften oder nicht vollständig geimpften Jugendlichen an. Zudem wird die Optimierung bereits existierender Systeme zum Monitoring von Impfquoten, Impfwissen und Impfakzeptanz, möglichen Impfnebenwirkungen sowie von HPV-assoziierten Erkrankungen angestrebt, um eine valide und kontinuierliche Datenbasis zu gewährleisten. Abschließend sollen diese Daten sowie eine Übersicht zu zukünftigen Aktionen der Impfakteure auf einer öffentlichen Plattform bereitgestellt werden.

 

Im Einklang mit internationalen Vorgaben ist eine Evaluation der Zielerreichung für das Jahr 2030 vorgesehen:

Die beiden Hauptziele sind messbar und können daher evaluiert werden. Im Hinblick auf das Wissen zu HPV und zur HPV-Impfung sollte mithilfe repräsentativer, bundesweiter Bevölkerungsbefragungen (z.B. digiMed-HPV-Studie, InveSt HPV-Studie des RKI) ein Anstieg im Vergleich zu bisherigen Formaten bzw. zum bisherigen Stand ermittelt werden. Dabei ist es wichtig, dass zum Zeitpunkt der Evaluation die gesicherte Finanzierung einer entsprechenden Studie vorliegt, die vergleichbare Fragen enthält. Die Analyse der Impfquoten erfolgt hingegen jährlich im Rahmen der KV-Impfsurveillance des RKI, sodass Veränderungen im zeitlichen Verlauf regelmäßig untersucht werden können.

Im Vergleich zu den Hauptzielen sind die nachgeordneten Ziele nicht alle quantifizierbar, können jedoch qualitativ bewertet werden. Das Ziel der Bereitstellung einer öffentlichen Plattform ist bereits mit dem vorliegenden Konzept adressiert und spiegelt ein zentrales Anliegen von Bund und Ländern aus dem Nationalen Impfplan wider. Zur Schaffung von Transparenz im Impfwesen sollen umfassende Informationen für Fachleute und die interessierte Öffentlichkeit bereitgestellt werden. Seit 2019 wird dies durch die NaLI-Website www.nali-impfen.de gewährleistet. Im Rahmen der Konzeptentwicklung entstand auch der Schwerpunkt HPV, der das NaLI-Konzept zur HPV‑Impfung abbildet. Im Sinne eines „living document“ werden die Inhalte dort kontinuierlich auf aktuellem Stand gehalten.

Mit dem vorliegenden HPV-Impfkonzept setzt die NaLI zudem die im Beschluss der GMK im Jahr 2021 enthaltene Anregung um, im Kontext des föderalen Impfwesens eine Übersicht zu bestehenden bzw. geplanten Aktivitäten in den Ländern zu erstellen sowie künftig auch auf der NaLI-Website weiter fortzuführen (siehe GMK-Beschluss vom 16. Juni 2021 (TOP 8.1)). Dies ist eine wichtige Grundlage für Synergien bei der Umsetzung der im Konzept enthaltenen neuen Vorschläge und Initiativen.

Letzte Aktualisierung: 10.06.2024