Die nachgewiesenen Polioviren stammen aus einem Polio-Schluckimpfstoff (Lebendimpfstoff) und haben sich genetisch verändert. Das RKI betont, dass das Risiko einer Ansteckung gering ist. Dennoch könnten sich vereinzelt unzureichend geimpfte Menschen infizieren und gegebenenfalls auch schwer erkranken. Für einen optimalen Schutz vor Polio sollten fehlende Impfungen daher gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission nachgeholt werden. In Deutschland steht dafür seit Jahren ein sicherer und wirksamer Injektions-Impfstoff (Totimpfstoff) zur Verfügung. Der Schluckimpfstoff wird in Deutschland seit 1998 nicht mehr verwendet.
Im Epidemiologischen Bulletin 48/2024 des RKI werden die Befunde erläutert und eingeordnet und Empfehlungen für Medizinpersonal sowie Öffentlichen Gesundheitsdienst formuliert.
Weiterführende Informationen:
- Epidemiologisches Bulletin 48/2024
- STIKO-Empfehlungen, FAQ und weitere Informationen zur Polio-Impfung
- Informationen der NaLI zur Polio-Impfung
- Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Polio-Impfung
- PM des Landes NRW: Polioviren in Abwasserproben in Köln und Bonn nachgewiesen - Gesundheitsminister Laumann: Es ist wichtig, einen vollständigen Impfschutz zu haben
- PM des Landes Bayern: Forschungsprojekt weist Schluckimpfstoff-abgeleitete Polioviren im Münchner Abwasser nach - LGL empfiehlt Überprüfung des Impfschutzes