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HPV Awareness Day

Der 4. März ist der „International HPV Awareness Day“. Darauf weisen europäische und nationale Institutionen wie ECDC und RKI hin. Der Tag unterstreicht auch ein wichtiges Ziel der NaLI, das Bewusstsein für das Krebsrisiko durch HPV zu stärken und auf die Impfprävention aufmerksam zu machen.

 

Was ist HPV? 

Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV). Diese Viren gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Bisher kennt man mehr als 200 verschiedene HPV-Typen. Manche Hochrisiko-HPV-Typen können Veränderungen an Zellen verursachen. Daraus können sich Krebsvorstufen und danach Krebs entwickeln.

Welche Krankheiten können von HPV ausgelöst werden? 

Übertragen werden die Viren hauptsächlich durch Kontakt mit infizierter Haut oder Schleimhaut, meist beim Geschlechtsverkehr. Oft bleibt die Infektion unbemerkt und heilt in den meisten Fällen ohne Behandlung aus. Allerdings gibt es auch HPV-Infektionen, die viele Jahre später zu Krebserkrankungen führen. Zudem sind bestimmte HPV-Typen der Hauptauslöser für Genitalwarzen im Anus- und Genitalbereich.

Laut Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jährlich ca. 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an Krebs durch HPV. Den größten Anteil hat dabei der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) bei Frauen – mit jährlich ca. 4.500 neuen Erkrankungen, die fast ausschließlich durch HPV ausgelöst werden. Pro Jahr versterben in Deutschland ca. 1.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Bei Männern sind HPV-Infektionen mitverantwortlich für Penis- und Analkarzinome sowie Tumore im Mund-Rachen-Raum.

Wie gut schützt die Impfung gegen HPV? 

Die prophylaktische Schutzimpfung bietet den bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden Hochrisiko-HPV-Typen. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen zum Beispiel, dass gegen HPV geimpfte Mädchen später viel seltener Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Das Risiko verringerte sich im Vergleich zu ungeimpften Frauen um bis zu ca. 90% (Falcaro et al., Lancet. 2021 Dec 4;398(10316):2084-2092; Lei et al., NEJM. 2020 Oct 1;383(14):1340-1348.). Den besten Schutz vermittelt die HPV-Impfung, wenn man noch nicht mit HPV in Kontakt gekommen ist.

Die HPV-Impfung senkt nicht nur das individuelle Risiko für eine spätere Erkrankung deutlich, sondern verhindert darüber hinaus auch indirekt Infektionen bei zukünftigen Sexualpartnerinnen und -partnern. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die Grundimmunisierung besteht im empfohlenen Impfalter aus zwei Impfdosen im Abstand von mindestens 5 Monaten. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich nachgeholt werden. Bei Nachholimpfungen ab einem Alter von 15 Jahren werden drei Impfstoffdosen benötigt.

In Deutschland sind zwei HPV-Impfstoffe verfügbar. Einer der beiden Impfstoffe schützt gegen mehr krebsauslösende HPV-Typen und zusätzlich vor Genitalwarzen.

Wie sicher ist die Impfung? 

Die Sicherheit der HPV-Impfung wurde vor und nach der Zulassung in umfangreichen Studien untersucht. Seit Einführung der Impfung 2007 wurden weltweit mehr als 270 Mio. HPV-Impfungen verabreicht (Stand 2018). Laut Angaben des RKI wurden seitdem bis auf Einzelfälle keine anhaltenden oder die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigenden Nebenwirkungen im ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung festgestellt.

Nach der Impfung können kurzzeitig Schmerzen und eine Rötung/ Schwellung im Bereich der Injektionsstelle oder grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen oder Schwindel vorkommen. Diese Impfreaktionen sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff und klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett wieder ab.

 

Weitere Informationen:

HPV Awareness Day

HPV und HPV-Impfung

© Nationale Lenkungsgruppe Impfen