Impfquoten sind essenziell für die Erfolgsbewertung von Impfprogrammen. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht daher regelmäßig die Impfquoten zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter.
Laut RKI liegen die Impfquoten bei Kleinkindern insgesamt auf einem hohen Niveau, jedoch werden Impfserien in vielen Fällen zu spät oder gar nicht abgeschlossen. Bei Jugendlichen konnten die HPV-Impfquoten in den vergangenen Jahren gesteigert werden, sie scheinen jedoch nun aber auf einem mittleren Niveau zu stagnieren. Die Impfungen für Erwachsene ab 60 Jahren werden überwiegend nicht in Anspruch genommen. Bei Schwangeren ist zumindest die Impfquote für die Impfungen gegen Pertussis (Keuchhusten) gestiegen. Insgesamt bestehen bei allen Impfquoten große regionale Unterschiede. Es bleibt wichtig, Impflücken zu schließen und auf einen raschen Abschluss von Impfserien zu achten. Ärztinnen und Ärzte sowie anderes medizinische Personal sollten jeden Kontakt mit ihren Patientinnen und Patienten nutzen, um den Impfstatus zu überprüfen und ggf. Impfungen nachzuholen oder aufzufrischen.
Angesichts des Nachweises von Schluckimpfstoff-abgeleiteten Polioviren in Abwasserproben in mehreren deutschen Städten 2024 kommt der Polioimpfung weiterhin eine große Bedeutung zu. Daher wird das Thema der Polioimpfquoten bei Kindern zusätzlich in einem separaten Artikel im Epid. Bull. 50/2024 behandelt.
Parallel zur Veröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin wurde auch VacMap - das Dashboard zum Impfgeschehen in Deutschland aktualisiert. VacMap bietet eine interaktive Visualisierung der Impfquoten auf Basis bundesweiter, vertragsärztlicher Abrechnungsdaten bis auf Landkreis-Ebene für die von der STIKO-empfohlenen Routineimpfungen. Neben den Impfquoten für Säuglings-, Kinder- und Jugendimpfungen können nach der aktuellen Überarbeitung nun auch Impfquoten für einzelne Standardimpfungen bei Erwachsenen (Influenza und Pneumokokken) sowie für Impfungen in der Schwangerschaft (Influenza und Pertussis) angezeigt werden.
Quelle: Auszüge aus den Artikeln Rieck et al. in Epid. Bull. 50/2024.